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1. Warum muss ein Gebäude für die Gebäudethermografie beheizt sein?
Die Wärmebildkamera stellt Temperaturunterschiede auf Oberflächen dar. Je größer die Temperaturunterschiede zwischen Innen und Außen sind, desto besser lassen sich Thermogramme erstellen. Zur Analyse der Wärmeleitung in Gebäudeteilen (z. B. Wände, Dachkonstruktion, Fenster, Türen) und der Temperaturänderung von Oberflächen durch Luftströme (Undichtigkeiten) soll das gesamte Gebäude auf mindestens 20 °C oder mehr beheizt werden. Das beste Ergebnis erhält man, wenn alle Räume mindestens 24 Stunden vor dem Untersuchungstermin beheizt werden. Die Nachtabsenkung soll am Tag vor der Thermografieuntersuchung wenn möglich abgeschaltet werden. -
2. Welche Wetterbedingungen sind für die Außenthermografie günstig?
Thermografieuntersuchungen sollen bei Außentemperaturen mit viel mehr als + 10 °C, bei starkem Wind, Regen oder Schneefall nicht durchgeführt werden. Außenwände dürfen während der Messung oder einige Stunden zuvor nicht von der Sonne beschienen sein. Am besten sollte vollständige Bewölkung herrschen. Zumindest muss das Aufnahmeobjekt im tiefen Schatten liegen. Selbst die diffuse Himmelsstrahlung kann zwischen Vor- und Nachmittag von April bis September so stark sein, dass exponierte Flächen sich messbar aufheizen. Das kann man umgehen, wenn man dann arbeitet, wenn die Sonne sehr tief steht oder es Nacht ist. -
3. Was kann man bei einer Außenthermografie erkennen bzw. was ist zu sehen?
Eine Außenthermografie kann deutlich die Schwachstellen eines Gebäudes zeigen. Die Oberflächentemperaturen auf der Gebäudehülle werden sichtbar gemacht. So kann man Undichtigkeiten und mangelhafte Wärmedämmung erkennen und grundsätzliche Aussagen zum energetischen Zustand des Gebäudes machen. Zum Beispiel: Fehler in der Wärmedämmung unzureichende Dämmung undichte Dampfsperren fehlerhaft eingebaute Fenster ungedämmte Heizkörpernischen ungedämmte Heizungsleitungen unter Putz fehlerhafte Dachanschlüsse Aber auch der Verlauf von Fachwerk unter Putz oder sonstige Konstruktionsanomalien können mit der Thermografiekamera sichtbar gemacht werden. -
4. Warum ist die Thermografie in Innenräumen sinnvoll?
Thermografie in Innenräumen ist auf jeden Fall sinnvoll, denn Undichtigkeiten an Gauben, Fenstern und Türen zeigen sich in Innenräumen wesentlich besser als von außen. Auch die Wärmedämmung der Außenwände lässt sich teilweise an den Innenwänden beurteilen. Die Analyse von Schimmelpilz gefährdeten Stellen und Probleme an der Heizungsanlage lassen sich oft besser von innen erkennen. -
5. Sollen Fenster und Rollläden offen oder geschlossen sein?
Fenster und Außentüren sollen innerhalb von 24 Stunden vor der Thermografieuntersuchung möglichst geschlossen bleiben. Die Lüftung sollte kurzzeitig − wenn überhaupt bei offenen Fenstern und keinesfalls bei gekippten Fenstern − erfolgen. Alle Rollläden und Fensterläsen sollen in dieser Zeit geöffnet bleiben − auch nachts. -
6. Kann man mittels der Thermografie durch Wände sehen?
Nein! Die Thermografiekamera misst nur die Oberflächentemperaturen. Man kann nicht in die Tiefe oder durch Wände sehen. Sehr häufig erkennt man die darunter liegenden Wärme oder Kälte abstrahlenden Materialien. -
7. Wie genau ist die Thermografie?
Wichtig bei einer Thermografieuntersuchung sind nur die Temperaturunterschiede. In diesem Bereich ist die von uns eingesetzte Thermografiekamera mit einem Unterscheidungsbereich von 0,1 °C sehr genau. Somit können auch kleinere Wärmebrücken und Anomalien sicher erkannt werden. Die Messung absoluter Temperaturen mit guter Genauigkeit ist schwieriger, jedoch für die Bauthermografie uninteressant, da es nur auf Temperaturunterschiede ankommt. -
8. Ich habe ein verklinkertes Haus oder ein doppelschaliges Mauerwerk. Funktioniert da eine Außenthermografie überhaupt?
Bei hinterlüfteten Wandaufbauten bilden sich im Hohlraum Wärmeschleicher, die als solche auf der Vorsatzschale von außen zu erkennen sind. Eine exakte Lokalisierung von Problemstellen wird so erschwert und ist gegebenenfalls nicht möglich. Wir empfehlen in solchen Fällen eine Innenthermografie.